Süss aber ohne Zucker bitte


Ohne Kaffee zu leben, kann ich mir noch vorstellen, und das ist sogar ein stilles Projekt von mir. Zucker in den Kaffee kommt schon lange nicht mehr, das kann ich also leicht kontrollieren. Aber wie sieht es mit dem Rest aus, den ich täglich an Zucker zu mir nehme? Ob in Schokolade, Gebäck, "Blötterliwasser", oder Ketchup – Zucker versteckt sich gerne und überall. Das kann ich schwer kontrollieren.

 

Ich möchte herausfinden, wie viel Zucker denn erlaubt ist und wie viel unser Körper tatsächlich ertragen kann. Ab und zu darf man sich natürlich etwas gönnen, oder? Das finde ich auch. Ich zeige dir, wie du fiese Zuckerfallen ganz einfach vermeiden kannst.

 

Laut dem Agrarbericht des Bundesamts für Landwirtschaft BLW liegt der durchschnittliche Zuckerkonsum bei 36,5 Kilo pro Kopf, was umgerechnet mehr als 115 Gramm pro Tag entspricht. Kannst du dir vorstellen, dass du so viel Zucker in der Grösse einer Schokoladentafel, also rund 30 Würfelzucker an einem Tag einfach mal so wegschleckst?



Sechs Kaffees mit jeweils einem Löffel Zucker würden bereits den Tagesbedarf überschreiten. Drei Kaffi-Schnaps sind definitiv zu viel. Etwa 25g oder 10% der täglichen Kalorienaufnahme, besser noch 5% also die Hälfte davon, sind für unsere Gesundheit akzeptabel. Alles darüber hinaus ist zu viel. Hierbei ist nicht nur der raffinierte Zucker gemeint, sondern jegliche Form von Fruchtzucker, Honig und anderen natürlichen Zuckern. Wenn ich diese Zahlen lese, wird es schwierig, diese Richtlinien einzuhalten. Doch es muss irgendwie möglich sein. Mit diesem Blog starte ich ein ganz persönliches Ziel: Bis Ende 2025, also in den nächsten zwei Jahren, möchte ich ohne den weißen, raffinierten Zucker leben können. Wenn du mich hier auf ANDERSTGEMACHT begleitest, wirst du in den nächsten zwei Jahren einige Rezepte finden, die süß schmecken, aber keinen künstlichen Zucker enthalten.

Ein Fläschchen Cola (500ml) enthält zum Beispiel 17,5g Zucker. Die gleiche Menge Apfelsaft enthält sogar 20g. Beim Apfelsaft kommt noch der natürliche Fruchtzucker hinzu, der zwar gesünder ist als raffinierter und künstlicher Zucker. Ich habe schon lange auf Rohrzucker umgestellt. Durch die geringere Verarbeitung bleiben dort auch noch Mineralien und Nährstoffe enthalten. Wer jetzt denkt, dass das Kalorienproblem gelöst sei, irrt sich. 1g weißer Industriezucker enthält etwa 4 Kalorien, während 1g Rohrzucker etwa 3,9 Kalorien enthält. Natürlicher Fruchtzucker enthält ungefähr genauso viele Kalorien, aber sein Geschmack ist viel süßer, weshalb weniger Menge zum Süßen benötigt wird. Fertigprodukte, die mit Fruchtzucker gesüßt sind, enthalten meist industriell hergestellten Fruchtzucker, der sogar schädlicher ist als normaler Zucker. Er fördert laut einigen Studien die Entstehung von Insulinresistenz und begünstigt Übergewicht.



Ein weiteres Thema, das ich in den nächsten zwei Jahren genauer unter die Lupe nehmen möchte, ist die Ernährung unserer Kinder. Jeder, der selbst Kinder hat, kennt dieses Phänomen nur zu gut. Ein süsser Snack am Abend und die kleinen Energiebündel schlafen mit Sicherheit nicht einfach so ein. Oder am Nachmittag etwas Süsses und die Aktivität der Kleinen steigt sprunghaft an. Das gleiche Phänomen erleben auch wir Erwachsene. Müdigkeit beim Autofahren und dann ein koffein- und zuckerhaltiges Getränk – plötzlich fühlen wir uns besser. Noch schlimmer ist es mit den Dosen voller Energydrinks mit den roten Bullen. Es muss doch irgendwie möglich sein, unsere Vitalität mit hochwertigen Lebensmitteln zu steuern. Und wenn wir bereits bei den kleinsten Körpern bemerken, wie Zucker sie verändert, sollte uns spätestens jetzt bewusst sein, dass wir nicht einfach Zucker in uns hineinschaufeln können.

 

In der Küche wird mir ausserdem bewusst, dass schon eine Prise Zucker den Geschmack unserer Gerichte intensivieren kann. Zucker ist massgeblich für unseren Geschmackssinn verantwortlich. Eine einseitige Ernährung, die durch zu viel Zucker entsteht, bringt zudem unsere Darmflora aus dem Gleichgewicht. Hinzu kommt, dass Zucker regelrecht süchtig macht. Das gilt auch für Erwachsene, aber bei Kindern ist es besonders fatal, denn in den ersten beiden Lebensjahren bildet sich der Geschmacksinn aus. Daher sollten wir besonders vorsichtig mit raffiniertem Zucker umgehen.



Sicher einmal im Monat werde ich jetzt über das Thema Zucker bloggen. Doch das ist noch nicht alles: Im November biete ich meinen ersten Kochkurs über zuckerarme Ernährung an. In Zusammenarbeit mit SAMINA Luzern werde ich am 17. Januar 2024 in Claudia Jaques' Lokal an der Krongasse in Luzern einige Rezepte vorstellen, die zu einem besseren Schlaf beitragen. Claudia ist eine ausgewiesene Expertin auf dem Gebiet des Schlafes. Wenn du eine ausgewogene Ernährung mit erholsamem Schlaf kombinierst, wird sich deine Lebensqualität auf ein völlig neues Niveau heben.

Jetzt ist die Zeit, dich mit ANDERSTGEMACHT zu vernetzen und keinen Moment zu diesem faszinierenden Thema zu verpassen. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du mein Abonnent wirst und aktiv an dieser Reise teilnimmst. Sei dabei!