Wann findest du Pastinaken auch in deiner Gemüseschublade?


Der Winter ist die Zeit der Wurzelgemüse. Neben den gängigen Arten wie Rüebli, Knollensellerie oder Randen erfreuen sich „alten“ Gemüsesorten wie Pastinaken zunehmender Beliebtheit.

 

Ihr besonderes Aroma entfaltet sich nach dem ersten Frost. Pastinaken bieten vielfältige Zubereitungsmöglichkeiten, und es lohnt sich, dieses helle Wurzelgemüse auszuprobieren. Die Pastinake, auch als Moorwurzel bekannt, ist vermutlich eine Kreuzung zwischen Rüebli und Petersilienwurzeln und gehört zur Familie der Doldengewächse, wie auch die Rüebli.

 

Pastinaken sind reich an essenziellen Nährstoffen. Bereits eine Portion von etwa 200 Gramm kann einen erheblichen Anteil des täglichen Bedarfs an Vitaminen und Mineralstoffen abdecken. Besonders die in Pastinaken enthaltenen Ballaststoffe, insbesondere Pektin, haben mehrere positive Auswirkungen auf den Körper. Sie fördern die Darmgesundheit, wirken entgiftend und dienen als Nahrung für gesunde Darmbakterien. Geschmacklich erinnern sie mich an eine Mischung aus Sellerie und Kartoffeln.



Die Heimat der Pastinake erstreckt sich über Süd- und Mitteleuropa. Bereits zur Römerzeit fand sie ihren Weg in die Schweiz und ist hier auch in wilder Form zu finden. Obwohl sie im Mittelalter ein bedeutendes Gemüse war, ist sie heute weitgehend von Kartoffeln und Rüebli verdrängt worden.

 

In den Gemüseabteilungen der Supermärkte ist sie nicht häufig anzutreffen, aber auf den Märkten wird sie von vielen Produzenten und Händlern angeboten. Es ist jedoch zu beachten, dass die etwas kleinere und hellere Pfalwurz einen Geschmack ähnlich dem von Petersilie aufweist und als Petersilienwurzel bekannt ist.

 

In vielen Ländern wie England, Skandinavien, Frankreich, den Niederlanden und den USA gilt die Pastinake als Delikatesse. Auch in der Schweiz findet sie zunehmend Verwendung in der gehobenen Küche. Aufgrund ihres milden Geschmacks, ihres vergleichsweise niedrigen Nitratgehalts und ihrer guten Verträglichkeit wird sie hierzulande gerne in der Baby- und Kleinkindernahrung eingesetzt.



Die Pastinake, eine zauberhafte zweijährige Pflanze, beeindruckt mit ihrer majestätischen Erscheinung. Ihre grünen, halbrosettenartigen Blätter, zart gefiedert und in zwei bis sieben Paaren angeordnet, erheben sich stolz und können beeindruckende Höhen von 30 bis 120 Zentimetern erreichen, manchmal sogar bis zu erstaunlichen 300 Zentimetern.

 

Ihr süßlicher Duft, der an wilden Fenchel erinnert, umgibt die Pastinake und hinterlässt einen Hauch von Naturzauber. Unter der Erde verbirgt sie ihre wahre Kostbarkeit - eine fleischige Rübe, ähnlich dem Rüebli. Diese Pfahlwurzel kann beeindruckende Ausmaße von bis zu 6 Zentimetern Dicke, 20 Zentimetern Länge und beachtlichen 1,5 Kilogramm Gewicht erreichen.

 

Für die Zubereitung bevorzuge ich jedoch die mittlere Größe. Ein markanter Rand um den Blattansatz unterscheidet sie von der Petersilienwurzel.

 

Während ihrer Blütezeit von Juli bis September erstrahlen zahlreiche Blüten in doppeldoldigen Blütenständen mit gelben Kronblättern. Diese zwittrigen Blüten locken eine Vielzahl von Insekten an, die sich am Nektar erfreuen. Doch die Pastinake verlässt sich nicht allein auf den Wind; sie setzt auf Insekten, die ihre Botschaft der Fortpflanzung weitertragen.

 

Die Pfahlwurz gedeiht besonders gut auf basenreichen Böden, die oft reich an Kalk und Stickstoff sind. Sie bevorzugt sonnige Standorte und kommt gut mit Trockenheit zurecht.

 

Ihre Früchte, zierliche Doppelachänen, zerfallen in schmal geflügelte Teilfrüchte und werden vom Wind und von Tieren auf Reisen geschickt. Selbst eine zufällige Ausbreitung durch Huftiere und Menschen ist möglich. Das Saatgut bleibt ein bis zwei Jahre lang keimfähig, und ihr Tausendkorngewicht beträgt 2,5 bis 4 Gramm. In der Welt der Flora ist die Pastinake zweifellos ein faszinierendes Geschöpf, das seine Geheimnisse nur denjenigen offenbart, die genau hinsehen.



Pastinaken sind kalorienarm, reich an Ballaststoffen und vitalen Nährstoffen. Eine Portion von etwa 200 Gramm enthält lediglich 64 Kilokalorien, aber viele Vitamine und Mineralstoffe. Neben ihrem niedrigen Fettgehalt bieten Pastinaken 12 Gramm Kohlenhydrate, etwas Eiweiß und Ballaststoffe.

 

Diese Ballaststoffe, darunter das lösliche Pektin, fördern die Verdauung, binden Giftstoffe und Cholesterin und unterstützen die Darmgesundheit. Diese Wurzel ist Gesund für das Herz: Pastinaken sind eine ausgezeichnete Quelle für Kalium, das Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen kann. Die ausreichende Aufnahme von Kalium in der Ernährung kann den Blutdruck senken und das Risiko von Schlaganfällen und Osteoporose reduzieren.

 

Pastinaken enthalten viel Wasser, was sie zu einer idealen Wahl für Gewichtsreduktion macht. Darüber hinaus tragen die Ballaststoffe dazu bei, den Appetit zu reduzieren und den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, was Heißhungerattacken vorbeugt.

 

Pastinaken sind reich an Folat (Vitamin B9), das während der Schwangerschaft entscheidend für die Entwicklung des Embryos ist. Die ausreichende Aufnahme von Folat kann das Risiko von Fehlbildungen erheblich reduzieren. Es kann auch Depressionen lindern, insbesondere bei Menschen mit Folatmangel.

 

Insgesamt sind Pastinaken eine gesunde Wahl für Menschen, die sich kalorienbewusst ernähren möchten, Herzgesundheit anstreben oder sich in der Schwangerschaft befinden. Sie bieten eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen und tragen zur allgemeinen Wohlbefinden bei.



Pastinaken kombiniere ich oft mit Erbsen, Karotten, Kartoffeln, Rote Beete und Sellerie. Mit einer Prise Dill oder Majoran sowie Liebstöckel abgeschmeckt, harmonieren diese Gewürze besonders gut mit der Wurzel.

 

Für mich ist die Pastinake im Winter eine ideale Bereicherung in der Gemüseküche. Das Beste daran ist, dass sie den gesamten Winter über erhältlich ist und sich gut lagern lässt. Daher darfst du beim Einkaufen gerne etwas mehr mitnehmen, denn du findest immer eine Verwendung dafür.

 

Ob in Kartoffelpüree, Gratin oder sogar in Kartoffelknödeln, der Geschmack der Pastinake verleiht jedem Gericht eine besondere Note.

 

Falls du die Pastinake noch nicht entdeckt hast, hoffe ich, dass du dieser Wurzel bald in deiner Gemüseschublade ein Zuhause gibst oder zumindest einen vorübergehenden Platz, bis du sie in einem Topf oder im Backofen verarbeitet hast.

 

In den kommenden Wochen wirst du auf jeden Fall einige Rezepte dazu auf ANDERSTGEMACHT finden, und ich freue mich darauf, dich als Abonnent begrüßen zu dürfen.